Stefania Poli nahm erfolgreich an der Ironman-Weltmeisterschaft der Frauen am 22. September 2024 in Nizza, Frankreich, teil. Für dieses prestigeträchtige Rennen hatte sie sich im Juli beim Ironman in Thun, Schweiz, qualifiziert. In ihrer Altersklasse F55 reichte es in Thun aus, das Rennen „nur“ zu finishen, um sich das Ticket nach Nizza zu sichern.
„Bonjour Nice! Um 7:33 der 22.9.24 startete mein WM-Abenteur an der Côte d‘ Azur… dieser endete um 24 Uhr und 24 Minuten (symmetrische Zeit 😊) … was geschah während dieser 16 Stunde und 51 Minuten???
Bereits beim Schwimmen an der Côte d‘ Azur am Fuß der Alpes-Maritimes dachte ich, die raue See würde mich so entkräften, dass ich nicht in der Lage sein würde, den anschließenden Radpart zu meistern – doch das erwies sich glücklicherweise als Fehleinschätzung. Und dann auch noch mit einem Top Swimsplit, merkwürdig, vlt. war die Schwimmstrecke einen Tick kürzer (?), denn die Strömung trieb mich immer wieder vom Kurs ab und kostete zusätzliche Meter/Zeit.
Dank meiner akribischen Vorbereitung auf die Radstrecke bewältigte ich die 2.400 Höhenmeter und den höchsten Punkt der Strecke auf über 1200 Metern Höhe souverän. Die Abfahrten genoss ich sogar überraschend, was den Zeitpuffer noch vor den Cut-Off-Zeiten weiter ausbaute, um ausreichend Zeit für den Marathon zu gewinnen.
Den Marathon hatte ich mir als den einfachsten Teil des Rennens vorgestellt, da er mit Füßen auf festem Boden generell frei von objektiven Gefahren sein sollte. Doch Magenprobleme machten ihn zu einer unerbittlichen Herausforderung.
In der Dunkelheit der späten Stunden, in Einsamkeit und völliger Erschöpfung, kämpfte ich mich dennoch einen Meter nach dem anderen vorwärts. Und dann, irgendwann, erschien er: der Zielbogen – wo die Medaille und ein warmes Handtuch mich erwarteten.
Erschöpft und überwältigt konnte ich nicht sofort realisieren, was ich erreicht hatte. Doch tief drinnen erahnte ich, dass dies womöglich der größte Triumph in meinem sportlichen Leben – bis jetzt! - darstellen könnte…“
