SCHWIMMCLUB


Ironman Thun - 07.07.2024

Der Ironman in der Schweiz/Thun sollte mein sechster und letzter sein, ziemlich genau zehn Jahre nach meinem Debüt beim Heimrennen in Frankfurt. Der Plan war, ein letztes Mal meinen Lieblingssport zu absolvieren und ihn dabei vor majestätischer Kulisse zu zelebrieren: im und um einen der grünsten Seen der Welt, der Thunersee vor beeindruckender Bergwelt: Eiger, Mönch und Jungfrau. So viel zum Plan, aber wie so oft im Leben, kommt es manchmal alles anders …

Die erste Planabweichung hat Petrus bestimmt: eine Tiefwetterlage hat die Wettkampfregion in grauen Wolken versteckt, und dabei für Nässe und Kälte gesorgt. Der grüne glasklare Thunersee hatte sich in einer grauen kalten Brühe verwandelt und die schönen Berge blieben fast den ganzen Tag hinter den Wolken versteckt. Der Genuss wurde durch die Herausforderung ersetzt, einen Ironman in der Kälte zu bewältigen, mit allem, was dazu gehört, wie z.B. sich nach dem Schwimmen komplett abzutrocknen und mit zitternden und vor Kälte fast gelähmten Händen sich warm anzuziehen. Ich liebe Herausforderungen, eigentlich kann jeder trainierte Triathlet einen Ironman bei einem
Traumwetter meistern, aber das hier, bin ich dieser Herausforderung gewachsen? Diese Frage habe ich mir am Strand kurz vor dem Start gestellt, als ich noch alte Sneaker und Wollsocken zum Aufwärmen - vor dem Sprung in den 16,3 Grad Celsius kalten grauen See - an hatte… knapp 17 Stunden später hatte ich die Antwort auf diese Frage…

Die zweite Planänderung habe ich Ironman selbst zu verdanken: der ikonische Langdistanzveranstalter hat vor ca. zwei Jahren die Organisation der Weltmeisterschaft grundlegend reformiert. Anstatt eine WM für Männer und Frauen zusammen zu veranstalten, werden nunmehr zwei Weltmeisterschaften ausgetragen: eine für Männer und eine für Frauen. Dadurch verdoppelt sich die Zahl der möglichen Qualifikationen, wovon insbesondere die Frauen profitieren, da sie 10-20% des Starterfeldes in der Regel repräsentieren und die gleiche Zahl an Slots wie die Männer angeboten bekommen.  Demnach ergibt sich statistisch betrachtet eine höhere Qualifikationswahrscheinlichkeit für Frauen als für Männer (umgekehrte (Un)Gerechtigkeit?). Da der traditionelle Austragungsort Kona/Hawaii, nicht die Kapazität hat, die doppelte Zahl an WM-Teilnehmern - mitsamt Fanclubs - aufzunehmen,
musste ein zweiter Austragungsort ernannt werden. Ironman hat sich hierbei für Nizza, Frankreich, entschieden. Somit sind die zwei Weltmeisterschaften jedes Jahr geographisch getrennt und zudem rollierend abwechselnd: sind 2023 die Männer in Nizza und die Frauen auf Hawaii gestartet, so ist es in diesem Jahr genau andersherum.

Hawaii entspricht der Triathlon Legende, Nizza wird als „WM der dritten Klasse“ wahrgenommen. Aus diesem Grund sind gegenwärtig die Nizza-Slots nicht so beliebt wie die für Hawaii. Die Summe all dieser Faktoren rund um die WM und die Tatsache, dass es in meiner Altersklasse kaum noch Konkurrenz gibt (wo seid Ihr denn alle W55-59???), hat dazu  geführt, dass der Ironman Thun nicht mein letzter sein wird: denn am 22. September 2024 werde ich bei der WM in Nizza an den Start gehen! Hierfür musste ich „nur“ in Thun  finishen, keine Bestzeit erreichen. Jedoch habe ich mich einer unbekannten Herausforderung gestellt, diese gemeistert und wurde am Ende mit der
WM-Qualifikation belohnt.

Ich freue mich auf Nizza, die Sonne geht bei dem Gedanken in meinem Herzen auf. Auch dieser Herausforderung werde ich mich stellen, denn Nizza weist bei der Radstrecke ein sehr anspruchsvolles Profil auf (sagten wenigstens die Profi-Männer im letzten Jahr). Das Streckenprofil habe ich schon gründlich analysiert, danach werde ich mein Training – nach einer Regenerationsphase – gezielt richten. Und dann werden wir sehen, wie weit meine Leidenschaft mich bringen wird… in Nice, France, am 22.09.2024 – „Bonjour“ ist mein „Aloha“.

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